Seit Januar 2019 unterstütze ich die Heimstätten Wil bei ihrer Kulturveränderung hin zu einer Organisation, deren Arbeitsgrundlage Vertrauen ist.

 

Dabei sind folgende Inhalte wesentlich:

 

  • eine vernetzte und bewegliche Organisation mit möglichst grosser Autonomie;
  • eine Kultur, die dazu beiträgt, dass Fähigkeiten sich entfalten können;
  • eine Kultur, die auf Führungsebene einen partnerschaftlichen Umgang auf Augenhöhe anstrebt;
  • eine Kultur, in der es Freiräume für Mitarbeitende gibt, in denen Mitsprache und (mit)entscheiden möglich sind;
  • eine Kultur, in der das gemeinsame Arbeiten auf allen Ebenen oberste Maxime ist;
  • eine Kultur, in der Unterschiedlichkeiten erwünscht sind, d.h. es ist eine Kultur der Vielfalt;
  • eine Kultur, die Wertschätzung und Vertrauen achtet und fördert, und in der gutes Zuhören eine Schlüsselfunktion ist.

 

Spannend an der neuen Aufgabe ist es, zwar das Ziel zu kennen, aber das Wie gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen zu entwickeln - oder genauer gesagt: sich entfalten zu lassen.

Meine Kenntnisse der Theorie U, der systeminschen Beratung, des interkulturellen Lernens und meine wertschätzende und ermutigende Haltung kann ich hier voll einbringen. Meine Praxiserfahrung fließt nun auch selbstverständlich in meine Fortbildungen und Seminare ein.

Mehr über die Heimstätten Wil erfahren Sie hier.

Gerade bin ich auf meiner sogenannten „Lernreise“ durch die Heimstätten Wil. (in Anlehnung an die Theorie U) Die Offenheit und Neugier mit der ich in den Arbeitsbereichen, Wohngruppen, Ateliers und Sitzungen empfangen werde, begeistert mich. Ich sage oft lapidar: „sollen wir mal einen Kaffee trinken?“ und über die Kaffeetasse hinweg lerne ich was die Menschen bewegt, lerne ich, wie die Heimstätten funktionieren, darf ich die Herzenswünsche und auch die Herausforderungen der Menschen erkennen.


Warum ich in die Schweiz gegangen bin?


Ich bin eher in die Heimstätten Wil gegangen statt in die Schweiz. Durch meine Zusammenarbeit als Moderatorin habe ich schon seit 2015 Kontakt zu den Menschen, den Wünschen und Visionen und kannte die Art, wie wir zusammen gearbeitet haben. Als mich dann die Geschäftsleitung fragte, ob ich mich mehr einbringen könnte, habe ich lange nachgedacht.


Letztendlich hat mich dann die Vision der Geschäftsleitung gelockt. Sie sagten, dass Sie seit längerer Zeit den tiefen Wunsch haben, der Zusammenarbeit und der Kultur in den Heimstätten die Grundlage des Vertrauens zu geben. Als wichtiges Werkzeug nannten sie Zuhören, um den Weg dorthin zu finden. Ich habe den echten Wunsch gespürt, nicht einfach ein neues Konzept der Organistationsberatung in den Heimstätten einzuführen, sondern das aufzugreifen, was wirklich zu den Heimstätten passt und was sich entwickeln will. Gleichzeitig die  Werte von Autonomie und Zusammenarbeit zu stärken. Und letztendlich den Wunsch, jeden Menschen in seiner oder ihrer Stärke blühen zu sehen.


Wie genau das für die Heimstätten zu erreichen ist, ist noch im Werden. Sie möchten den Weg gemeinsam mit den Menschen in den Heimstätten gehen, und das hat mich überzeugt.
Ich verstehe meinen Auftrag darin, Räume zu schaffen, in denen Begegnung auf Augenhöhe stattfinden kann um gemeinsam den Weg zu finden, die Heimstätten zu einem Ort des lebendigen Lebens zu machen. Da möchte ich dabei sein und das, was ich kann und bin, einbringen.

Was ich genau mache?


Unkonventionelle Sitzungen planen. Das was ich am besten kann, ist Kommunikation und Austausch zu ermöglichen. Dazu versuche ich das Anliegen eines Treffens genau zu verstehen. Und wenn das Ziel klar ist, fallen mir meistens gute Methoden ein, wer wie miteinander in Kontakt kommen sollte, um näher an das gewünschte Ziel zu kommen. Einander zuhören ist auch für mich sehr sehr wichtig. Und die besten Zutaten für eine offene Haltung beim Zuhören sind Neugier, Mitgefühl und Mut.


Diese Wissen und meine Erfahrung habe ich in der ersten Moderationsschulung von November bis Feburar 2019 an 11 Kolleginnen (mit und ohne Beeinträchtigung) in den Heimstätten Wil weiter gegeben. Die nächste Schulung soll im Herbst stattfinden.


Die Entwicklung und auch die Hindernisse so nah in einer Organisation erleben zu können ist unglaublich bereichernd für mich. Um zu erkennen worum es geht, ziehe ich alle Wahrnehmungskanäle heran: Kopf, Herz und Hand und suche Lösungsmöglichkeiten in meinem ganzen Repertoir zu den Themen Kommunikation, interkulturelles Lernen, Change Management, Trauer und Tod, Tanz und Vernetzung.


Es macht mir unglaublich Spaß mit diesen motivierten und klugen Kolleg*innen zusammen zu arbeiten. Auch wenn die Veränderungen nicht leicht sind: von Deutschland in die Schweiz, aus der Großstadt in die Kleinstadt und von der Freiberuflichkeit in ein Angestelltenverähltnis.


Und was ist mit TeamTango!?


TeamTango! und meine Moderationstätigkeit läuft neben der Stelle weiter. So kann ich bei meinen Beratungen und Moderationen alle Erfahrung, die ich gerade bei der Veränderung der Organisation beobachte und gestalte, einbringen.


Win-Win-Win Das gefällt mir.


Einen ersten Auftag an der Uni Zürich habe ich schon akquiriert. Im „Leadership development program“ wird eine Abend Tango getanzt. Darauf freue ich mich schon.